Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten die Abschlussklassen der Karl-Weigand-Schule im März die NS-Gedenkstätte KZ-Buchenwald. Kurz vor den Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung erlebten die Schülerinnen und Schüler der 9./10. Klassen die Geschichte des Lagers direkt am historischen Lernort.
Die Geschichte des KZ-Buchenwald beginnt im Jahr 1937. Als Teil des staatlichen Terrorapparates wird auf dem Ettersberg, oberhalb Weimars, mit dem Bau des Lagers begonnen. Mit dem Start des Lagerbaus sind die Häftlinge der Willkür und Gewalt durch die Wachmannschaften ausgesetzt. Der Alltag im Lager ist gekennzeichnet durch Unterernährung, Mangel, schwerster körperlicher Arbeit und strengen Vorschriften. Mit Beginn des Krieges im Herbst 1939 steigt die Zahl der Gefangenen rasch an. Juden, Roma und Menschen aus den besetzten Gebieten werden zu Tausenden nach Buchenwald deportiert. Insgesamt sind bis zur Befreiung des Lagers im April 1945 Gefangene aus 50 Ländern in Buchenwald inhaftiert. 56.000 Menschen überleben die Lagerhaft nicht. Im weiteren Kriegsverlauf werden hunderte Gefangene im Rahmen der „Euthanasie-Aktion“ in Mordanstalten gebracht und getötet und zehntausende zur Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie gezwungen.
Im Frühjahr 1945 nähern sich US-Truppen Weimar. Die SS räumt daraufhin Teile des Lagers und schickt 28.000 Häftlinge auf Todesmärsche. Am 11. April fliehen große Teile der SS-Wachmannschaft vor den vorrückenden US-Soldaten. Den gut organisierten und bewaffneten Häftlingen gelingt es, die verbleibenden SS-Wachmänner zu überwältigen, das Lager unter ihre Kontrolle zu bringen und den US-Amerikanern zu übergeben.
Die Schülerinnen und Schüler aus Florstadt erkundeten die Geschichte der Gedenkstätte gemeinsam mit Ihren Lehrkräften Frau Fett, Herrn Berg und Herrn Ruppel. Nach einem Einführungsfilm ging es für die Klassen auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers.
Teile des Lagers bestehen noch heute und vermitteln ein eindrückliches und zugleich beklemmendes Gefühl. Das Eingangsgebäude mit der zynischen und menschenverachtenden Inschrift „Jedem das Seine“, Wachtürme, die elektrische Zaunanlage, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude, Teile des Lagerzoos der SS, das Krematorium, die „Genickschussanlage“ und die Fundamente der Gefangenenbarracken wurden von den Schülerinnen und Schülern erkundet. Durch Audio-Guides erhielten die Klassen an den jeweiligen Orten die passenden Informationen.
Die Studienfahrt sollte dazu beitragen, die Erinnerung an die NS-Verbrechen zu bewahren und das Verständnis für die historischen Ereignisse zu verbessern. Finanziell wurde die Exkursion durch den Förderkreis der KWS und das Land Hessen unterstützt. Dafür vielen Dank!